ABCSG 18 am ASCO 2018
05.06.2018Am 4. Juni 2018 präsentierte ABCSG-Präsident Univ.-Prof. Dr. Michael Gnant um 8 Uhr (Ortszeit) die aktuellen Ergebnisse der großen Brustkrebsstudie ABCSG 18.
Die Analyse der Sechs-Jahres-Daten zum krankheitsfreien Überleben ist statistisch signifikant und zeigt, dass die Einnahme des Osteoporosemedikaments Denosumab das Brustkrebsrückfallrisiko um 18% verringert.
„Das primäre Studienziel war, ob man mit Denosumab die Knochenfrakturen infolge der durch die antihormonelle Therapie mit Aromatasehemmern bedingten Osteoporose verhindern kann. Das konnten wir mit dem Nachweis der Reduktion dieser Frakturen um bemerkenswerte 50 Prozent bereits 2015 beweisen (siehe auch https://www.abcsg.org/ergebnisse-von-abcsg-18-in-the-lancet/). Jetzt haben wir die Daten über das sekundäre Studienziel zur Häufigkeit von Rückfällen bzw. zum Überleben der Patientinnen ohne Rückfälle“, so Prof. Gnant zu den vorliegenden Daten.
Dass Denosumab einen positiven Effekt auf das Auftreten von Rückfällen und Metastasen haben könnte, wird schon länger vermutet und die ABCSG kann das nun beweisen.
Nach durchschnittlich 72,6 Monaten Nachbeobachtung zeigen die Ergebnisse zum krankheitsfreien Überleben, dass das Rückfallrisiko durch die Gabe von Denosumab um ca. 18% verringert wird (287 Rückfälle in der Placebo-Gruppe vs. 240 in der Denosumab-Gruppe). Von den Patientinnen, die zusätzlich Denosumab erhielten, waren nach fünf Jahren 89,2% (vs. 87,3) und nach acht Jahren 80,6% (vs. 77,5) krankheitsfrei.
Diese deutlichen Unterschiede sind vor allem auch deshalb bemerkenswert, da die Heilungs- und Überlebensraten von Patientinnen mit diesem Brustkrebstyp an sich schon hoch sind.
„Von den ca. 5.000 Frauen, die in Österreich jedes Jahr an Brustkrebs erkranken, haben mehr als die Hälfte einen hormonrezeptor-positiven Brusttumor und entsprechen also den Patientinnen in unserer Studie“, erklärt der ABCSG-Präsident die Bedeutung der Studienergebnisse. „Wir können aufgrund dieser Daten nur dringend empfehlen, postmenopausalen Brustkrebspatientinnen zusätzlich zur adjuvanten Hormontherapie Denosumab zu geben.“
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