ABCSG am ASCO: Die Ergebnisse der drei ABCSG-Studien

09.06.2010

Am weltweit wichtigsten Expertentreffen zum Thema Krebs in den USA, am ASCO, wurden wieder einmal neueste Daten von ABCSG-Studien, darunter ABCSG-12, -8 und -24, präsentiert.

Wie berichtet, wurde Österreich durch Univ.-Prof. Dr. Michael Gnant, sowie seinen Kollegen Univ.-Prof. Dr. Günther Steger, Priv. Doz. Dr. Peter Dubsky und Dr. Georg Pfeiler am Kongress vertreten. Sie präsentierten einem Fachpublikum aus aller Welt Ergebnisse zu drei ABCSG-Studien, darunter neueste Erkenntnisse zu ABCSG-12.

Die aktuellen Daten zur Studie ABCSG-12 unterstreichen einmal mehr den Antitumor-Effekt von Zoledronsäure. Sowohl bei Patientinnen, die nodal positiv, als auch bei jenen, die nodal negativ waren, zeigte sich die Antitumorwirkung, ebenso bei Patientinnen mit unterschiedlicher endokriner Therapie (Tamoxifen versus Anastrozol). Das Seed & Soil Prinzip bestätigt sich mehr und mehr, wonach nicht nur durch die Behandlung der Tumorzellen selbst, sondern auch durch die Veränderung ihrer Mikroumgebung die Bildung von Metastasen verhindert werden kann.

Dr. Georg Pfeiler präsentierte eine weitere Untersuchung im Rahmen der Studie 12, bei der man den Body Mass Index (BMI) der Studienteilnehmerinnen verglich und feststellte, dass der BMI ein Surrogatparameter für die Aromatasemenge im Körper der Frauen ist. Bei übergewichtigen Studienpatientinnen ist der Effekt einer Therapie mit Aromatasehemmern demnach geringer, weil sie offenbar relativ „unterdosiert“ behandelt werden. In der Tamoxifen-Gruppe konnte dieser Effekt nicht nachgewiesen werden. Zudem ermöglicht der BMI konkretere Prognosen zu den Überlebenschancen. Übergewichtige Patientinnen haben demnach sowohl schlechtere Aussichten beim krankheitsfreien Überleben als auch bei der Gesamtüberlebensrate.

Die Studie ABCSG-8 wurde in Chicago von Priv.-Doz. Dr. Peter Dubsky in der Postersession präsentiert. Im Mittelpunkt der Studie standen Patientinnen mit durchschnittlich niedrigem Risiko, bei denen zwei Behandlungsstrategien verglichen wurden: Einerseits die Sequenz von Tamoxifen (zwei Jahre) gefolgt von Anastrozol (drei Jahre), andererseits eine fünfjährige Tamoxifen Monotherapie. Die aktuellen Effektivitätsdaten der Studie, an der 3.714 Patientinnen teilnahmen, zeigen, dass es selbst bei Frauen mit einem insgesamt niedrigen Risiko durch den Einsatz von Anastrozol zu einer Reduktion der Krankheitsrückfälle kommt. Die Anzahl der Rezidive konnte um 21 Prozent gesenkt werden, die Todesfälle gingen um 23 Prozent zurück.

Neue Studiendaten zu ABCSG-24 wurden von Univ.-Prof. Dr. Günther Steger am ASCO präsentiert. Bei der Studie wurde eine etablierte Chemotherapie (6 Zyklen Epirubicin-Docetaxel) mit Capecitabine kombiniert und die Rate an pathologischen Komplettremissionen nach der definitiven Brustkrebsoperation verglichen. Demnach stieg der Anteil jener Patientinnen, bei denen eine pathologische Komplettremission nachgewiesen werden konnte auf 24 Prozent. Das ist um 50 Prozent mehr als bei Patientinnen, die mit der Standardtherapie behandelt wurden, wo bei 16 Prozent keine lebenden Krebszellen mehr vorgefunden wurden.



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