Dr. Johanna Tiechl

abcsg.future finanzierte ASCO-Aufenthalt

04.07.2012

Innsbrucker Ärztin berichtet über ihr persönliches Kongresshighlight

Mit 31.000 TeilnehmerInnen war die Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) auch in diesem Jahr wieder der Höhepunkt der onkologischen Kongresssaison. Das Nachwuchsförderprogramm der ABCSG „abcsg.future“ vergab zwei Kongress-Stipendien. Dr. Johanna Tiechl von der Universitätsfrauenklinik Innsbruck war eine der StipendiatInnen. Gekostet hat Ihre der Aufenthalt in Amerika nichts. abcsg.future übernahm die Reisekosten und Kongressgebühren und stellte ihr auch einen Mentor zur Seite.

1. Wie haben Sie die Kongresstage am ASCO 2012 in Chicago erlebt? Was waren aus Ihrer Sicht die inhaltlichen Highlights des Kongresses?

Tiechl: Der Besuch des ASCO war eine tolle Erfahrung für mich. Ich denke, anfangs ist man von der Größe dieser Veranstaltung überwältigt, da jedoch alles perfekt organisiert ist, findet man sich schnell zurecht. Sehr praktisch fand ich, sich zu Beginn einen Terminkalender zusammenzustellen, um nichts zu verpassen und eine gewisse Struktur für sich selber zu finden. Ein inhaltliches Highlight war für mich die Präsentation der ersten Daten der Emilia-Studie in der Plenary Session. Diese Ergebnisse klingen sehr positiv mit signifikantem PFS bei geringen Nebenwirkungen. In der Onkologie ist man nicht sehr erfolgsverwöhnt und das Hinzukommen einer weiteren nebenwirkungsarmen zielgerichteten Therapie stellt einen großen Erfolg da.

2. Hatten Sie auch Gelegenheit die österreichischen Präsentationen zu verfolgen?

Tiechl: Die Präsentation von C. Singer über die ER-Rezeptorgen-Amplifikation in Abhängigkeit auf das das Überleben bzw. das Ansprechen auf Tamoxifen war sehr interessant. Diese Erkenntnis bringt uns vielleicht dem Ziel einer auf die einzelne Patientin maßgeschneiderten Therapie ein winziges Stückchen näher.

3. Wie konnten Sie durch Ihren Mentor Priv. Doz. DDr. Michael Knauer vor Ort unterstützt werden?

Tiechl: Jemanden mit Kongresserfahrung, wie Priv. Doz. DDr. Michael Knauer, weiß natürlich welcher Beitrag interessant sein könnte und welche Präsentationen bzw. Vortragende man unbedingt sehen muss. Es ist auch wichtig, Präsentationen miteinander zu diskutieren, um die Kernaussage für sich herauszufiltern.

4. Welche Erfahrungen können Sie an zukünftige StipendiatInnen weitergeben?

Tiechl: Ich kann es nur empfehlen den ASCO zu besuchen. Ich fand es sehr hilfreich, sich auf ein gewisses Thema zu spezialisieren, da man sich sonst ein wenig in der Menge an Vorträgen verliert. Mit Hilfe des ASCO-Apps ist es sehr einfach, sich einen persönlichen Kalender mit Highlights zu erstellen.

5. Wer hat Sie auf abcsg.future aufmerksam gemacht? Kennen Sie auch andere Module des Nachwuchsförderprogramms der ABCSG?

Tiechl: Ich wurde durch eine Kollegin auf das abcsg.future-Programm aufmerksam gemacht und erhalte auch regelmäßig Newsletter. An anderen Veranstaltungen habe ich noch nicht teilgenommen, da diese oft in Wien sind und es als Innsbruckerin natürlich dadurch etwas schwieriger ist. Was ich auch sehr interessant finde, sind die Büchergutscheine – dafür werde ich mich sicher auch bald bewerben.

Aktuell können sich Young Investigators der ABCSG für zwei Kongressstipendien online bewerben – beachten Sie bitte die Einreichfristen:

Bewerbung bis 6. Juli 2012 für 1 Kongressstipendium:
35th CTRC-AACR San Antonio Breast Cancer Symposium

4. bis 8. Dezember 2012, Henry B. Gonzalez Convention Center, San Antonio, Texas, USA

Bewerbung bis 31. August 2012 für 3 Kongressstipendien
ESMO – European Society for Medical Oncology 2012

28. September bis 2. Oktober 2012; Austria Center Vienna



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