ABCSG Jahrestagung Saalfelden 2004

12.11.2004

Mit mehr als 300 Teilnehmern ist diese Jahrestagung die größte in der Geschichte der ABCSG. Zwei Tage lang wurden Vorträge auf höchstem Niveau abgehalten, die sich auch international sehen lassen können, sagte der Präsident der ABCSG, Univ.-Prof. Dr. Raimund Jakesz, der schon im Jahr zuvor geglaubt hatte, dass diese Jahrestagung nicht mehr zu toppen sei – er wurde, wie er selbst sagt, eines besseren belehrt. Mit dem Pathologentreffen im Vorfeld der Jahrestagung bewies die ABCSG einmal mehr ihr großes Interesse an gelebter Interdisziplinarität.

Jedes Jahr größer und noch besser

Der Samstag startet mit der Auszeichnung „Zentrum des Jahres“, die dieses Jahr an das Thermenklinikum Baden ging. OA Dr. Harald Trapl nahm die Auszeichnung mit dankenden Worten entgegen. Danach erfolgten die wissenschaftlichen Vorträge zu den aktuellen ABCSG-Studien. Der Vormittag wurde mit einer Abstimmung des Auditoriums beendet, das sich für oder gegen eine rasche Umsetzung von klinischen Studien in den klinischen Alltag entscheiden sollte. 60 Prozent stimmten für die rasche Umsetzung und 40 Prozent dagegen. Da konnten auch die Vorträge der beiden Referenten, die pro und contra ausführlich erläuterten nichts ausrichten, wie eine erneute Abstimmung nach den beiden Vorträgen bestätigte. Resümee: Die Forschungselite des Landes will ihre Ergebnisse auch möglichst rasch umgesetzt sehen. Auch der Nachmittag zeigte, wie viele ABCSG-Studien von Erfolg gekrönt sind und in naher Zukunft auch internationales Aufsehen erregen werden. Einzige Schattenseite: Die Studie 20 wird im Dezember 2004 geschlossen.

Das Rollenspiel von Dr. Christoph Tausch und Dr. Irene Thiel sorgte für Auflockerung. Die beiden niedergelassenen Ärzte vermittelten dem Auditorium in einem Rollenspiel ihre Schwierigkeiten S.A.L.S.A. in der Ordination umzusetzen – großes Dankeschön an die beiden Hauptdarsteller. Dass die dargestellten Schwierigkeiten überwunden werden können, beweist Dr. Diether Manfreda, der als niedergelassener Arzt bereits 39 Patientinnen in S.A.L.S.A. randomisiert hat und in diesem Zusammenhang mit einem Applaus bedacht wurde.

Die letzten Vorträge des Samstag Nachmittags beschäftigten sich mit Tumorzellen in der Peripherie, neuer neoadjuvanter Therapien und bei einem Round Table wurde unter der Moderation von Prof. Michael Gnant versucht einem neuen Studiendesign für High Risk Patientinnen einen Schritt näher zu kommen.

Der Sonntag galt ganz dem Colon- und Rektumkarzinom. Gleich zu Beginn erfolgte die Vorstellung des ABCSG-Consensus zum Rektumkarzinom. Die erfolgreiche 1-Jahresbilanz wurde von Prof. Jörg Tschmelitsch vorgetragen, die eine Reihe von positiven Aktivitäten zum Inhalt hatte, unter anderem die Initiierung zweier Studien. Die Bedeutung von Chirurgen und Strahlentherapeuten beim Rektumkarzinom wurde ebenso in zwei Vorträgen verdeutlicht.

Absolutes Highlight des Sonntags: Das Kick off Meeting zur neuen Rektumstudie 95 der ABCSG. Mit den Schlussworten, die ABCSG entwickle sich weiterhin hervorragend und lasse auch für junge engagierte Mediziner Platz – siehe Colorectale Task Force, Sentinel Gruppe – dankte Präsident Prof. Raimund Jakesz allen fürs Dabeisein. Als Symbol der stetigen Erneuerung und der Freude über das wissenschaftliche Engagement vieler Mediziner innerhalb der ABCSG entzündete der Präsident ein Feuer vor dem Brandlhof – dass die Leidenschaft an klinischer Forschung innerhalb der ABCSG weiter brennen.



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