Meilenstein: ABCSG 18 liefert sensationelle Ergebnisse!
18.05.2015Nach über einem Jahrzehnt ist es endlich soweit – die Daten der größten Brustkrebsstudie Österreichs liegen vor!
Wie von ASCO vor kurzem auf der Website abstracts.asco.org veröffentlicht: Die Adjuvans-Studie ABCSG 18 ist ausgewertet und das Ergebnis ist eindeutig: Die Frakturzahl konnte halbiert, AI-induzierte Osteoporose gemäß Knochendichtemessung als Langzeitfolge der endokrinen Krebstherapie nun maßgeblich reduziert werden.
Univ.-Prof. Dr. Michael Gnant, ABCSG-Präsident und Principial Investigator der Studie, erwartet mittelfristig einen „practice-change“ in Österreich: „Wir können unseren Patientinnen jetzt sehr einfach mit nur zwei Injektionen pro Jahr und ohne zusätzliche Belastungen eine schwerwiegende Langzeitfolge der Krebstherapie ersparen – das muss man in der täglichen Praxis meiner Meinung nach rasch berücksichtigen, woran wir gemeinsam mit dem Hersteller arbeiten.“ Insgesamt wurden 3.425 Patientinnen in Österreich in diese placebo-kontrollierte, doppelblinde Studie eingeschlossen, es kam zu 92 Frakturen im Therapie-Arm und 176 im Placebo-Arm (HR=0.50).
Ein bemerkenswerter Teilaspekt der Daten ist auch, dass die Therapie mit dem Antikörper Denosumab sowohl bei Patientinnen mit normaler Knochendichte zu Behandlungsbeginn als auch bei Frauen, die zu Therapiebeginn bereits Osteopenie aufweisen, gleichermaßen gut wirkt. Es konnte eine Zunahme der Knochendichte beobachtet werden, und zwar in der Hüfte, in der Lendenwirbelsäule und im Oberschenkelhals – alles Risikobereiche für Osteoporose.
„Wir sind sehr stolz auf dieses eindeutige und überaus positive Ergebnis, das wir am ASCO auch in der Main Session präsentieren werden“, so Prof. Gnant. „Ich möchte allen Beteiligten danken, die diesen tollen Erfolg möglich gemacht haben – den Tausenden Patientinnen, unseren engagierten Zentren und den Profis in der Studienzentrale!“
Der Abstract der Studie ist unter abstracts.asco.org abrufbar.
Mögliche Auswirkungen dieser Daten auf österreichische Krebspatientinnen werden im Rahmen einer Pressekonferenz am 3. Juni vorgestellt, neben Prof. Gnant werden auch die beiden ABCSG-Vorstandsmitglieder Prim. Univ.-Prof. Dr. Richard Greil und Univ.-Prof. Dr. Christian Singer dazu sprechen.
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