Modul 2

ESMO-2014

Mit abcsg.future am ESMO – unsere StipendiatInnen berichten

20.10.2014

Dr. Angelika Bezan von der Onkologie Graz und der Chirurg Dr. Paul Schlagnitweit vom BHS Linz haben sich erfolgreich für das abcsg.future-Programm beworben und wurden von ihrer Mentorin, der ABCSG-Expertin Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Marija Balic fachkundig durch die Sessions des diesjährigen ESMO in Madrid geführt.

Was war Ihr erster Eindruck, als Sie vor Ort waren?

Bezan: Obwohl ich bereits auf mehreren internationalen Kongressen war, und das Geschehen schon kenne, bin ich jedes Mal aufs Neue überwältigt von der Größe und dem Angebot, das auf solchen Kongressen geboten wird.

Schlagnitweit: Das stimmt, die Atmosphäre war einfach nur überwältigend.

Wie gut konnten Sie sich am Kongress zurechtfinden?

Bezan: Der Kongress war sehr gut organisiert. Und mit der ESMO-App kann man sich auch seinen persönlichen Zeitplan erstellen.

Schlagnitweit: Diese App ist wirklich sehr hilfreich und nach einer kurzen Orientierungsphase und einem kurz Briefing mit der Mentorin bezüglich der Prioritäten konnte ich mich vor Ort recht gut zurecht finden.

Gab es für Sie Highlights?

Bezan: Ja, das Update der Cleopatra-Studie mit einem Improvement des Overall Survivals über 15 Monate für metastasierte HER2-positive Brustkrebspatientinnen durch Hinzufügen eines zweiten Antikörpers. Es begeistert mich wirklich sehr, was mit den heutigen onkologischen Therapien alles möglich ist. Schön wären solche Ergebnisse natürlich auch bei anderen Tumorentitäten.  

Schlagnitweit: Für meine persönliche wissenschaftliche und berufliche Karriere gehörten sicherlich die Young Oncologists Sessions wie z.B. „Tips and tricks for cancer researchers in training“ zu den Highlights.

Fachlich war auch für mich die Präsentation der Cleopatra-Studie sehr eindrucksvoll – diese Präsentation live miterleben zu dürfen, ist schon ein tolles Erlebnis.

Was nehmen Sie für sich persönlich vom Kongress mit?

Bezan: Motivation! Wenn man sich mit KollegInnen austauschen kann oder positive Studienergebnisse präsentiert werden, dann steigt die Motivation. Und das ist in einem Fach wie der Onkologie natürlich sehr wichtig.

Schlagnitweit: Dass weniger oft mehr sein kann. Es ist wichtig, bereits im Vorfeld die relevanten Sessions zu identifizieren, da es schlicht unmöglich ist, alles zu sehen. Außerdem konnte ich als chirurgischer Ausbildungsarzt meinen Horizont in Richtung Onkologie erweitern und dadurch neue Aspekte, besonders auf dem Gebiet des Mammakarzinoms, kennen lernen.

Konnten Sie von einer Mentorin als Begleitung durch den Kongress profitieren?

Bezan: Natürlich. Ergebnisse direkt im Anschluss an einen Vortrag diskutieren zu können, macht es nicht nur verständlicher, sondern man merkt es sich auch viel besser.

Schlagnitweit: Definitiv! Sowohl meine Mentorin als auch die Ko-Stipendiatin Dr. Bezan standen mir während des gesamten Kongresses für Rückfragen zur Verfügung. Frau Prof. Balic hat mir immer wieder Sessions ans Herz gelegt. Solche, die sie selbst besucht hat, oder auch einige, von denen ich ihrer Ansicht nach am meisten profitieren könnte. Und sie lag faktisch immer richtig mit ihrer Wahl (lacht). Die Leine wurde aber nicht zu kurz gehalten.

Konnten Sie KollegInnen anderer Länder kennenlernen?

Bezan: Leider nicht aus anderen Ländern, aber immerhin KollegInnen aus anderen Bundesländern.

Schlagnitweit: Es fand immer wieder ein reger Austausch, auch mit ausländischen KollegInnen, statt.
Kontakte konnte ich aber in erster Linie mit österreichischen KollegInnen knüpfen, da mir auch Prof. Balic und Dr. Bezan einige ihrer Bekannten vorgestellt haben. Zusätzlich konnte ich weitere KollegInnen bei den Abendveranstaltungen kennen lernen.

Haben Sie unterschiedliche Sessions besucht oder waren Sie zu zweit bzw. zu dritt unterwegs?

Bezan: Unterschiedliche, denn als Onkologin bin ich an vielen Tumorentitäten interessiert. Da habe ich auch alleine Sessions besucht. Man hat sich aber immer wieder getroffen und ausgetauscht.

Schlagnitweit: Sowohl als auch, wir haben uns dazwischen immer wieder abgesprochen, und jeder kannte die Präferenzen des anderen. Prinzipiell waren wir aber sehr oft zu zweit unterwegs, einige Highlights haben wir auch zu dritt besucht.

Würden Sie KollegInnen eine Kongressteilnahme empfehlen?

Bezan: Auf alle Fälle. Man hat einfach das Gefühl, dass man innerhalb weniger Tage wieder up-to-date ist. Und Spaß macht es auch (lacht)!

Schlagnitweit: Unbedingt! Ich kann jeder Kollegin und jedem Kollegen nur dringend raten, sich auf diese Art weiter zu bilden. Man lernt – so kitschig das jetzt klingen mag – nicht nur für die Ausbildung, sondern auch für‘s Leben. Besonders meinen jungen KollegInnen kann ich das abcsg.future-Programm mit einem Mentor nur ans Herz legen.

Glauben Sie, von Kongressaufenthalten für Ihre berufliche Karriere zu profitieren?

Bezan: Ja, denn im Austausch mit KollegInnen oder durch Betrachtung bzw. Präsentation von Studien kommen einem auch selbst Ideen. Im klinischen Alltag kann man sich oft nicht genügend Zeit für solche Diskussionen nehmen.

Schlagnitweit: Das steht ganz außer Frage. Ich sehe nun mit neuen Erkenntnissen, Motivation und Perspektiven in meine berufliche Zukunft.



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