Mit abcsg.future am SABCS – Dr. Gerd Jomrich im Interview
08.01.2015Dr. Gerd Jomrich, Assistenzarzt in Ausbildung zum Chirurg an der MedUni Wien, erhielt den Zuschlag für das letzte abcsg.future-Stipendium 2014. Gemeinsam mit seinem Mentor, dem Wiener Onkologen und ABCSG-Vorstandsmitglied Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Rupert Bartsch reiste Dr. Jomrich zum größten internationalen Brustkrebs-Meeting nach Texas und berichtet hier über seine Eindrücke beim San Antonio Breast Cancer Symposium.
Was war Ihr erster Eindruck, als Sie vor Ort waren?
Das war ja mein erster internationaler Kongress und ich war von der Größe überwältigt. Ich kannte dieses Setting nicht, das war riesig.
Wie gut konnten Sie sich am Kongress zurechtfinden?
Ich fand mich von Beginn an gut zurecht. Das Programm war übersichtlich und klar strukturiert, auch die App war sehr hilfreich. Durch die gute Organisation kam es den gesamten Kongress über auch zu keine großen Terminkollisionen. Die Wege zwischen den Sessions waren kurz, das hatte ich mir schlimmer vorgestellt.
Gab es für Sie Highlights? Wenn ja, welche?
Ein persönliches Highlight war gleich am ersten Tag die Session zu genomic next-generation sequencing. Dieses Thema schwang eigentlich den ganzen Kongress über immer mit, stand aber etwas im Schatten der großen klinischen Studien. Und natürlich der Vortrag von Dozent Knauer.
Sehen Sie die chirurgischen Themen am SABCS ausreichend vertreten oder würden Sie sich in diesem Bereich mehr Input wünschen?
Ja, tatsächlich, da würde ich mir mehr wünschen. Die chirurgischen Sessions waren etwas unterrepräsentiert und haben sich inhaltlich teilweise auch wiederholt. Es stand in erster Linie das Thema der präventiven, kontralateralen Mastektomie im Vordergrund.
Der Schwerpunkt des Kongresses lag auf klinischen, onkologischen Studien, doch da ich Professor Bartsch als Onkologen an meiner Seite hatte, war das ok. Wir konnten uns gegenseitig Input geben und so ergänzten wir uns perfekt.
Was nehmen Sie für sich persönlich mit?
Fachlich konnte ich viel Input mitnehmen. Zum Beispiel wie man Vorträge strukturiert oder Slides ansprechend gestaltet. Oder eben wie man es besser nicht macht (lacht).
Konnten Sie von einem Mentor als Begleiter durch den Kongress profitieren?
Unbedingt. Wir haben manchmal auch verschiedene Sessions besucht und dann danach darüber diskutiert, es war ungemein bereichernd. Er war mit Hingabe bei der Sache, das war richtig ansteckend.
Konnten Sie KollegInnen anderer Länder kennenlernen?
Nicht allzu viele, aber doch ein paar. Besonders am ersten Tag beim Young Investigator-Meeting. Ob diese Kontakte dann auch halten, wird sich erst zeigen.
Würden Sie KollegInnen eine Kongressteilnahme empfehlen?
Auf jeden Fall. Man kriegt so viel Neues aus unterschiedlichen Ebenen mit – neue Menschen, die man kennenlernt, andere Sichtweisen. Das bringt auch wieder neue Ansätze für die eigene Arbeit.
Glauben Sie, von Kongressaufenthalten für Ihre berufliche Karriere zu profitieren?
Ja, ganz klar. Allein die Ideen für neue Studien, die ich aus San Antonio mitnehme. Außerdem glaube ich, dass man durch routinierte Teilnahme an großen Kongressen auch inhaltlich noch mehr profitieren kann.
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