SABCS-Teilnahme: abcsg.future machte es möglich

15.12.2011

OA Dr. Dieter Gunegger von der Chirurgischen Abteilung am LKH Rottenmann nahm am 34th Annual San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) in Texas/USA teil. Nach seiner Rückkehr haben wir ihn zu seinen Eindrücken befragt.

Können Sie uns kurz beschreiben wie Sie die Tage am SABCS erlebt haben?

Dr. Gunegger: Der Besuch des SABCS war ein absolut bereicherndes Erlebnis. Der Kongress informiert wirklich umfassend über alle Aspekte des Mammakarzinoms – angefangen von der Grundlagenforschung bis hin zum klinischen Alltag. Die Vorträge waren durchgehend von sehr hoher Qualität, sowohl didaktisch, als auch hinsichtlich der präsentierten wissenschaftlichen Daten. Ich habe mich noch selten von einem Kongress so umfassend informiert gefühlt. Die Reise und der Aufenthalt vor Ort waren perfekt organisiert, sodass mir der Besuch in bester Erinnerung bleiben wird.

Welcher Vortrag bzw. welche Session ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und warum?

Dr. Gunegger: Da die Vorträge durchwegs ausgezeichnet waren, ist diese Frage schwer zu beantworten – ich möchte jedoch zwei Sessions besonders hervorheben.

Zum einen habe ich mit höchstem Interesse die Session über die Rolle der Bisphosphonate in der adjuvanten Behandlung verfolgt – allen voran die Präsentation von Prof. Gnant über die Studie ABCSG-12, in der er auf das signifikant verbesserte „disease free survival“ unter Bisphosphonat-Therapie bei gleichzeitig vollständiger hormoneller Blockade hinwies. Die Ergebnisse wurden schließlich auch von den Folgerednern bestätigt und die Bisphosphonat-Therapie unter oben genannten Voraussetzungen als „a new standard of care“ bezeichnet.

Als Chirurg habe ich außerdem die Diskussionen über das operative Management der Axilla mit großer Spannung erwartet. Besonders hervorheben möchte ich hier die Plenary Lecture von Barbara Smith „Advances in Axillary Surgery: Sentinel Nodes and Beyond“. Hier gab es einen hervorragend aufgearbeiteten Überblick über die Datenlage hinsichtlich Sentinel-Node-Biopsy und axillärer Dissektion, sowie eine Präsentation von neuen Guidelines, wobei es für die konsequente Umsetzung derselben (insbesondere Verzicht der ALND trotz positivem SN) meines Erachtens noch zu wenig ausreichende Daten gibt, dieses Vorgehen jedoch im Einzelfall diskutiert werden kann.

Hatten Sie die Gelegenheit, sich mit Ihrem Mentor, Univ.-Prof. Dr. Michael Stierer, über einzelne Lectures zu unterhalten?

Dr. Gunegger: Prof. Stierer hat sich zumindest zweimal täglich reichlich Zeit genommen, um mit mir die einzelnen Vorträge im Detail noch einmal durchzuarbeiten und sie hinsichtlich klinischer Relevanz und möglicher Einschränkungen zu überprüfen – für mich eine extrem wertvolle zusätzliche Erfahrung. Ich möchte mich bei Herrn Prof. Stierer auch auf diesem Weg für seine Bemühungen und sein Engagement herzlich bedanken.



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